Wer im Winter einen sinnlichen Ausflug sucht, findet im Forum Schweizer Geschichte Schwyz einen besonderen Ort: Die Ausstellung "Volksmusik" eröffnet einen vielschichtigen Blick auf eine Kultur, die seit Generationen verbindet, bewegt und immer wieder neu erfunden wird. Noch bis zum 3. Mai 2026 widmet sich das Museum den vielfältigen Ausdrucksformen der populären Schweizer Musikkultur - und zeigt, wie facettenreich die Klanglandschaft des Landes tatsächlich ist.
Im Zentrum steht nicht die eine Volksmusik, sondern ein Mosaik regionaler Stile, historischer Entwicklungen und lebendiger Traditionen. Die Ausstellung zeichnet nach, wie sich der "Mythos Volksmusik" formte und weshalb er bis heute Emotionen weckt. Vier Instrumente bilden den roten Faden: das Schwyzerörgeli, das ab den 1880er-Jahren Tanzböden und Stubeten eroberte; das Alphorn, das früh zum Nationalsymbol avancierte; das aus Persien stammende Hackbrett, das im Alpenraum seine eigene Stimme fand; und der Jodel, der vom archaischen Naturjodel bis zu modernen Bühnenpraktiken reicht.
Die Ausstellung lebt von ihren authentischen Exponaten. Ein "Nussbaumer"-Schwyzerörgeli liegt fein säuberlich in alle 2500 Einzelteile zerlegt auf; eine reich verzierte Haube eines Silvesterchlauses zeigt filigrane Holzschnitzereien und Perlarbeiten und Porträts schlagen die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart - von Ländlergrössen wie Kasimir Geisser über TV-Pionier Wysel Gyr bis zur jungen Alphornsolistin Lisa Stoll.
Besonders atmosphärisch wirkt die "Stubete-Bühne", auf der die Besuchenden selbst aktiv werden können. Hier wird gejodelt, geörgelt, gechlefelet oder getanzt und damit wird erfahrbar, was Volksmusik seit jeher ausmacht: Gemeinschaft. Wer tiefer einsteigen möchte, findet im Rahmenprogramm Workshops, Dialogführungen und Konzertabende, etwa mit Dani Häusler und den Gupfbuäbä am 31. Januar 2026. Gruppenführungen setzen zusätzlich Akzente. Infos unter www.forumschwyz.ch . vred